Gaspreiserhöhungen: Was tun bei steigenden Gaspreisen?
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, kündigte eine Verdreifachung der Gaspreise ab 2023 an. „Es sei absolut realistisch, dass Kunden, die derzeit 1500 Euro im Jahr für Gas bezahlen, künftig mit 4500 Euro und mehr zur Kasse gebeten werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die 2. Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen.
Alarmierende Nachrichten von drastischen Erhöhungen der Gaspreise gehen durch die Medien. Doch was bedeutet das für Verbraucher?
Zwischen 2008 und 2021 war die Entwicklung der Gaspreise vor allem durch moderate Schwankungen gekennzeichnet. Im Jahr 2020 wurde ein recht niedriger Durchschnittspreis von rund 5,3 Cent für Kunden in Mehrfamilienhäusern verzeichnet. 2021 stieg der Gaspreis schon deutlich an und explodierte 2022.
Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BEDW) stieg der Gaspreis für Haushalte zum Jahresbeginn 2022 um durchschnittlich 75 Prozent. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 1.135 Euro pro Jahr.
Seit Ende Juni steigen die Gaspreise wieder extrem an und liegen derzeit bei rund 16 Cent pro Killowattstunde.
Durch die von Bundeswirtschaftsminister Harbeck geplante Umlage, nach der die Versorger die Preissteigerungen von bis zu 5 Cent pro Kilowattstunde an die Verbraucher/innen weitergeben können, stehen weitere Erhöhungen an.
Aufgrund dieser steigenden Kosten ist es für alle Betroffenen wichtig, vorher zu planen, sodass die höheren Rechnungen auch beglichen werden können. Das nachstehende Diagramm soll diese Preisentwicklung verdeutlichen. Inwiefern du dich vorbereiten kannst, erklären wir dir in diesem Beitrag.
6 Tipps wie du die steigenden Gaskosten tragen kannst?
Um trotz gestiegener Kosten die Gasrechnung bezahlen zu können haben wir hier ein paar Ratschläge für dich, die dir dabei helfen, mit den hohen Preisen fertig zu werden. Je nach deiner individuellen Situation kommen hier natürlich manche Optionen mehr, manche weniger infrage. Das wichtigste ist, dass du den Weg findest, der für dich finanziell machbar und sicher ist.
1. Der Notgroschen
Das Geld, das du dir für „schlechte Zeiten“ auf die Seite gelegt hast, kann jetzt genau das richtige Mittel sein. Für unvorhergesehene Situationen wie diese, hat man diese Notrücklage ja schließlich angelegt. Und keine Sorge, wenn du weiterhin so sparst wie bisher, füllt sich deine Reserve mit der Zeit natürlich auch wieder auf.
2. Ein gründlicher Versicherungscheck von einem unabhängigen Berater
Auch im Bereich der Versicherungen lässt sich oft Geld einsparen. Manche Versicherungen brauchst du vielleicht gar nicht, während du bei anderen einen vergleichsweisen teuren Tarif hast. Hier ist es immer ratsam, einen unabhängigen Berater aufzusuchen, der dir dabei helfen kann, deine Ausgaben für Versicherungen zu verringern. Durch einen Versicherungscheck hilft er dir, den optimalen und preisgünstigen Versicherungsschutz zu finden. Mehrere hundert Euro lassen sich oft dadurch jährlich einsparen. Die Kündigung oder Beitragsfreistellung von Altersvorsorgeverträgen sollte nur im äußersten Notfall durchgeführt werden. Denn jeder Euro der nicht in die Altersvorsorge eingezahlt wird, wird dir im Rentenalter fehlen.
3. Optimierungen bei laufenden Verträgen und Abo’s
Zunächst ist es sinnvoll Handy- und Internet-Verträge zu überprüfen. Auch dein Bankkonto solltest du checken. Online-Banken sind in der Regel immer günstiger als Filialbanken. Oftmals lässt sich hier durchaus Geld einsparen. Auch Abos sollten betrachtet werden. Bspw. bei Zeitschriften oder Streaming-Diensten sollte überlegt werden, ob diese wirklich sinnvoll und notwendig sind.
4. Gehaltserhöhung, Anpassung der Lebens- und Wohnumstände
Vielleicht ist es ja bei dir im Job mal wieder an der Zeit bei deinem Chef eine Gehaltserhöhung zu erbitten. Eine neue Stelle kann auch eine Option für einen höheren Verdienst sein. Möglicherweise ist auch ein Umbau der Heizung oder mit Blick auf die Zukunft eine entsprechende Renovierung deines Hauses eine Möglichkeit.
5. Ratenzahlungen aushandeln
Wenn deine Finanzen ganz eng sind, probiere es doch mal bei der Nebenkostenabrechnung eine Ratenzahlung auszuhandeln. Damit kann die Auswirkung der Preiserhöhung auf eine längere Zeit gestreckt und somit verringert werden.
6. Preise der Gasanbieter vergleichen
Ganz leicht kannst du heute über ein Vergleichsportal herausfinden ob dein Gasanbieter zu teuer ist. Solltest du einen Vertrag mit noch ordentlich Restlaufzeit haben und dein Anbieter dir einfach kündigt, solltest du Widerspruch einlegen und die Vertragserfüllung einfordern. Musterbriefe hierzu findest du hier bei der Verbraucherzentrale.
Gerne unterstützen wir dich als unabhängiger Versicherungsmakler durch einen Versicherungs- und Vertragscheck. – telefonisch, per Online-Beratung oder auch im direkten Kontakt.